Keine Sterne in Athen…….
Ein kurzes und nicht ausschließlich kulinarisches Tagebuch von einem schönen
Ausflug nach Kärnten
„Keine Sterne in Athen, dafür Schnaps in St. Kathrein“ heißt ein schon älterer Schlager von Stephan Remmler. So ähnlich ist es auch uns gegangen, wenn auch aus einem ganz anderen Grund.
Ursprünglich wollten wir mit den Ofteringer Wirtschaftstreibenden (OWA) heuer im September ja eine Reise nach Malta machen. Diese musste aber aufgrund der Covid-19 Entwicklung schweren Herzens abgesagt werden. So kam es zu einem mehrtägigen „Ersatzausflug“ an den Wörthersee nach Kärnten mit einem interessanten Programm und einigen kulinarischen Schmankerln. Daran möchte ich Sie wenigstens ein bisschen teilhaben lassen.

Erster Stopp beim Keltendorf Stärkung beim Pfahlbaudorf Hohentauern
Donnerstag, der erste Tag - Anreise bei ausgesprochenem Schönwetter
Mit einem komfortablen, nur halbvoll-besetztem Bus, ging es zunächst über den Triebener Tauern. Dort wurde im Pfahlbaudorf Hohentauern die erste größere Rast eingelegt. Doch im Keltenberg-Restaurant genossen wir nur einen Kaffee, die traditionelle Knacker-Jause hatten wir ja wie immer von zuhause mitgenommen.

Das 4-Sterne Parkhotel in Pörtschach von der Seeseite Blick vom Zimmer auf den schönen Wörthersee
Am frühen Nachmittag in Pörtschach angekommen, wurden zunächst die Zimmer im 4-Sterne Parkhotel bezogen. Nach einem sportlichen Nachmittag im großzügig ausgestatteten Wellnessbereich (unterschiedliche Saunen, Fitnessraum, Indoor-Swimmingpool und Ruheraum mit Seeblick) und einer kleinen Ruhepause ging es dann voller Erwartung zum Abendessen. Die Küche und das Service des Hotels müssen gleich eingangs wirklich gelobt werden. Die Bedienung war stets flink und freundlich, und meist auch zu einem kleinen Späßchen aufgelegt. Das Abendmenü war abwechslungsreich, und wurde immer mit einem Salat- und Vorspeisenbuffet mit Selbstbedienung eingeleitet. Während dieser Zeit wurden auch bereits die Getränke serviert. Dabei herrschte an unserem Tisch immer dieselbe Reihenfolge: Zunächst ein oder zwei kleine Hirter Pils, dann eine oder zwei Flaschen Riesling (vom Salomon oder vom Hager) und zum Abschluss ein klarer Brand (Marille, Quitte, Williams und Herzkirsch) vom Pfau oder vom Gölles.

Spargelcremesuppe mit Kerbelschaum Kärntner Kalbsrahmgulasch mit Gemüse und Schupfnudeln
Zurück zum Abendessen, das nach dem Salat- und Vorspeisenbuffet durch zwei zur Auswahl stehende Süppchen - einer klaren Hühnersuppe mit Einlage und einer Spargelcremesuppe mit Kerbelschaum - eingeleitet wurde. Bei den Hauptspeisen standen jeweils ein Fleisch- und ein Fischgericht sowie eine vegetarische Variante zur Auswahl. Am Ankunftsabend waren dies ein Wolfsbarschfilet (mit italienischem Linsenragout und Erdäpfel-Pralinen), ein Rahmgulasch von der Schulter eines Kärntner Kalbes (mit Sauerrahmhaube, Rübengemüse und Schupfnudeln) und Tomaten-Basilikum-Tortellini (mit Pecorino-Espuma und mariniertem Ruccola). Als Dessert wurde eine Rahmtarte mit heimischen Schwarzbeeren und Vanille-Parfait gereicht. Und wer jetzt immer noch nicht genug hatte, wurde zum Käsebuffet - Käsespezialitäten vom Brett mit allerlei Beilagen - eingeladen.
Mir haben die Spargelcremesuppe, das Rahmgulasch und die Rahmtarte wirklich bestens geschmeckt!
Freitag, der zweite Tag - Schokolade-Manufaktur und Klagenfurt bei Regenwetter

Craighers Chocolat - ein süßes Juwel mitten in Friesach Versuchungen soweit das Auge reicht
Das Wetter hatte umgeschlagen, es regnete und es war viel frischer geworden. Der Vormittag war dem Besuch der Schokolade Erlebnis-Manufaktur Craigher in Friesach gewidmet. Ein Familienbetrieb mit irischen Wurzeln und mit einer mehr als 100-jährigen Geschichte. Über 20 verschiedenen Stationen luden zum Verkosten und Genießen, aber auch zum Entdecken und Staunen ein. Zahlreiche Bildwände, Videos und Ausstellungsobjekte zeigten die Entwicklung von der Entdeckung der Kakaobohne über das bittere Göttergetränk der Azteken bis zu ihrem erfolgreichen Weg nach Europa auf. Der Prozess der Veredelung zur Kakaomasse und letztlich bis zur fertigen Schokolade wurde eindrucksvoll dargestellt. „Genuss macht Spaß“ war das Motto der Verkostungsstationen für die 99 süßen, hausgemachten Versuchungen. Ein Cappuccino im Kaffeehaus mit einem überwältigenden Mehlspeisenangebot und ein Einkauf im Shop rundeten den süßen Vormittag ab.

Stadtführung bei Regenwetter in Klagenfurt Vor dem großen Lindwurm sind alle anderen ganz klein
Am Nachmittag ging es dann zur Stadtführung nach Klagenfurt, wo gerade die Alpen-Adria-Genussmeile stattfand. In der Altstadt wie z.B. am Alten Platz oder im Landhaushof wurden regionale Köstlichkeiten angepriesen und konnten selbstverständlich auch verkostet werden. Mehr als 40 Aussteller präsentierten ihre Produkte wie z.B. Olivenöl, Safran, Käse, Fisch, Biofleisch, Wildkräuter, Weine, Craft-Bier, Kaffee, Süßspeisen und noch mehr. Leider ließ uns unserer Stadtführerin kaum Zeit, an diesen Genüssen teilzunehmen. Aber zumindest für das eine oder andere Achterl Wein hat es doch gereicht!

Wenig Zeit für die Genussmeile in Klagenfurt Spezialitäten aus der gesamten Adria-Region
Am Freitag war das Abendessen besonders opulent, weil im Hotel nämlich ein burgenländisches Abendbuffet angeboten wurde. Nach dem traditionellen Salat- und Vorspeisenbuffet gab es zunächst eine pikante Fischsuppe mit Fenchel und Pernod. Am Buffet standen ein rosa gebratener Wildschweinrücken (mit Uhudlersauce und Kastanien), ein gebratenes Zanderfilet (mit Kräuterbutter und Bachkressen-Creme), ein Paprikahendl mit Sauerrahm, breite Bandnudeln mit Steinpilzen und gefüllte Paprika mit Tomatensauce zur Auswahl. Als Beilagen standen Butternockerl, Letscho, buntes Gemüse und Petersilienerdäpfel bereit. Meine Favoriten waren das Paprikahendl und die Steinpilznudeln, aber auch der Wildschweinrücken war köstlich. Als Dessert lockten dann süße Naschereien aus der hauseigenen Patisserie. Den Abschluss bildeten wie immer Käsespezialitäten vom Brett mit allem, was dazugehört.
Samstag, der dritte Tag - Pyramidenkogel und Wörthersee bei trübem, aber sich besserendem Wetter

Vom Wetter leider nicht begünstigt: Erster Aufenthalt am Pyramidenkogel Zwischenstopp in Maria Wörth
Über den Vormittagstrip zum Pyramidenkogel ist nicht viel zu sagen, aus kulinarischer Sicht eigentlich gar nichts. Ansonsten hatten wir doppeltes Pech: Einerseits mit dem - sich zwar ständig verbesserndem - Wetter und der beschränkten Aussicht, andererseits durch den am Vortag vom Blitz getroffenen und außer Betrieb befindlichen Lift, der kein Hinauffahren auf den Aussichtsturm ermöglichte.

Wie man sieht war es schon noch ein bisschen kühl im Café Sternad am Seecorso in Velden

Mit der Liliputbahn durchs mondäne Velden Bekannt durch Film und Fernsehen: Das Schlosshotel
Am Nachmittag ging es dann in berühmtere Orte. Zunächst zu einem kurzen Rundgang ins niedliche und bezaubernde, aber ziemlich menschenleere Maria Wörth. Dann weiter ins mondäne und durchaus gut besuchte Velden mit Schlosshotel und Casino. Aus kulinarischer Sicht zu nennen ist lediglich eine kurze Kaffeepause im Café Sternad am Seecorso. Die beiden Cappuccini waren gut, die Sacherschnitte und Omas Kirschenkuchen - beide mit Sahne – leider nur durchschnittlich. Die anschließende Rundfahrt mit der Liliputbahn rundete das Sightseeing-Programm ab, bevor es schließlich mit dem Schiff zurück nach Pörtschach ging.

Mit dem Schiff von Velden zurück nach Pörtschach Diese Tour haben vor uns auch andere Berühmtheiten gemacht
Vor dem Abendessen im Parkhotel gab es noch eine kleine aber feine Weinverkostung des Weingutes Remushof Jagschitz aus Oslip im Burgenland. Dazu wurden von der ausgezeichneten Hotelküche auch einige Schmankerl wie z.B. Grammelpogatscherl oder Gänseleberpastete angeboten. Die Weine haben mir geschmeckt, wobei mein Favorit ein trockener Gelber Muskateller war. Nur schade, dass der Remushof keinen Frizzante oder Sekt mit nach Pörtschach mitgenommen hatte, die hätten als Aperitif vor dem Abendessen gut gepasst. Und auch keinen süßen oder zumindest lieblichen Tropfen, der hat zur Gänseleberpastete echt gefehlt.

Feines Buffet bei der Weinverkostung des Weingutes Remushof Jagschitz aus Oslip im Burgenland
Beim abschließenden Abendessen standen nach dem obligaten Salat- und Vorspeisenbuffet zwei Suppen, eine kräftige Rindsuppe mit Frittaten und eine Gemüsecremesuppe mit Croutons, zur Auswahl. Als Hauptspeise konnte man zwischen einem gebratenen Reinankenfilet aus dem Millstättersee (mit Rote-Rüben-Risotto und Safranschaum), einem geschmortes Schulterscherzl vom Kärntner Jungrind (mit Zwiebelsauce und Herzoginerdäpfel), oder - als vegetarische Alternative - Kürbisgnocchi mit Parmesan und Rosengemüse, wählen. Selbstverständlich durften weder der süße Abschluss - Haselnuss-Sahne-Törtchen mit Preiselbeeren und Himbeereis – noch die Käsespezialitäten fehlen.

Geschmortes Schulterscherzl mit Herzoginerdäpfeln Haselnuss-Sahne Törtchen mit Preiselbeeren und Himbeereis
Mir haben die Gemüsecremesuppe, das geschmorte Schulterscherzl und insbesondere das Haselnuss-Sahne-Törtchen wirklich ausgezeichnet geschmeckt. Und weil es ja der Abschlussabend war, ging es diesmal nicht zeitig in die Federn, sondern ausnahmsweise zu dem einen oder anderen „Absacker“ an die Hotelbar.
Sonntag, der vierte Tag – Rundgang in Gurk und Rückfahrt bei Schönwetter
Am letzten Tag noch ein lobendes Wort zum Frühstücksbuffet. Corona-bedingt waren unsere täglichen Essenszeiten ja fix eingetaktet, und zwar Frühstück um 8.00 h und Abendessen um 18.00 h. Und unsere Gruppe hatte einen eigenen für sie reservierten Bereich im Speisesaal.

Das Service: Stets zu einem Spässchen bereit Wolfsbarschfilet mit itliensichem Linsenragout und Erdäpfeln
Am Frühstücksbuffet war alles da, was das Herz eines Gastes begehrt. Man konnte sich - natürlich maskentragend - selbst bedienen. Da das Hotel nicht voll belegt und die Frühstückszeiten ja gestaffelt waren, kam es weder zu einem Stau noch zu einem größeren Gedränge. Lediglich Kaffee wurde an den Tisch serviert, in der Regel ein „Kännchen“, auf Wunsch aber auch gerne ein Macchiato oder ein Caffè Latte.
Auf der Heimfahrt, auf der wieder ausgesprochenes Schönwetter herrschte, legten wir noch einen kurzen Stopp in Gurk ein. Die meisten hätten zwar viel lieber die benachbarte Privatbrauerei in Hirt besichtigt, aber das war an Sonntagen leider nicht möglich.

Der stolze Dom der Diozöse Gurk Kleine Rast nach dem Spaziergang in Gurk
So bleibt noch lediglich vom Mittagstisch im Landhotel Timmerer in St. Oswald Möderbrugg zu berichten, einer weithin bekannten Backhendlstation. Wir hatten aus einer kleinen Buskarte bereits „vorausgewählt“ und wurden daher freundlich und schnell bedient. Unser Hunger - der meiner Gattin Monika und meiner - war nach dem guten Frühstücksbuffet nicht allzu groß, und wir haben uns daher gemeinsam mit einer Frittatensuppe, einer Fitnesssalatschüssel (gemischter Salatteller mit gegrillten Hühnerfiletstreifen, fein mariniert mit Joghurtdressing) und einem Apfelstrudel mit Staubzucker und Sahne zufriedengegeben. Drei kleine waren auch noch dabei, nämlich zwei kleine Bier und ein kleiner Brauner. Qualität und Preisniveau waren dem Anlass angemessen.
Soviel von Pörtschach, dem Wörthersee und dem schönen Kärnten, wo wir uns wirklich rundherum wohlgefühlt haben!

Hendlzentrum Landhotel Timmerer in Möderbrugg Gemschter Salatteller mit gegrillten Hühnerfiletstreifen