Silvester 2018

Silvester 2018 in Wien

Unser Silvsterpfad von Griechenland nach Frankreich

Meistens machen wir es uns zum Jahreswechsel gemütlich: Beisammensitzen bei uns oder einem der Nachbarn, Start mit einem langen und ausgiebigen Abendessen in Form eines Fondues, heißen Steins oder Raclette. Anschließend plaudern und trinken bis Mitternacht. Dann live aus dem Fernsehen Pummerin und Donauwalzer, mit Sekt anstoßen und ein kleines Feuerwerk veranstalten. Und last but not least der unvermeidliche Abschluss mit Bier und Gulaschsuppe oder Chili con Carne.

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Ouzeri Ellas - ein kleines Griechembeisl mit großem Essen: Gemischter Vorspeisenteller mit warmen Pita-Brot

Heuer wollten meine Gattin und ich wieder einmal „ausbrechen“ und beschlossen relativ spät, den Jahreswechsel in Wien zu verbringen. So wurde es dann eine Mischung aus mehr oder weniger geplanten Aktivitäten. Zunächst ging es am Nachmittag mit dem Bus von Linz nach Wien, genauer gesagt zur Oper. Dort wurden wir gleich mit der Übertragung der schönsten Ballettszenen – in unserem Fall war es gerade Schwanensee - empfangen, bevor wir uns auf der Kärntnerstraße ins um diese Zeit noch überschaubare Getümmel des Silvesterpfades stürzten. Was uns aber bereits am späten Nachmittag auffiel, waren die relativ wenigen Verpflegungsmöglichkeiten entlang der Vergnügungsmeile. Wir spazierten über den Stephansplatz und die Rotenturmstrasse direkt in die Wollzeile, wie wir ja Karten für das Kabarettprogramm „Im freien Fall“ im Simpl hatten. Aber vorher galt es noch einen vernünftigen Platz zum Abendessen zu finden.

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Gschmackige und riesige Portionen: Hühnersouflaki mit Kartoffdln und Lamm in Zitronensauce mit Gemüsereis

Da hatten wir zum ersten Mal an diesem Abend wirklich Glück, als wir - schon in der Wollzeile angekommen - beim „Ellas“ vorbeikamen. Das Café Ouzeri Bistro Ellas ist ein kleines, unscheinbares griechisches Beisl. Auch der Gastraum ist klein und eng, ebenso die Tische, man könnte fast Platzangst bekommen. Groß ist das Speisenangebot und groß sind die Portionen. Und gut sind ist das Essen nebenbei auch noch. Wir hatten gemeinsam einen gemischten Vorspeisenteller und dazu ein warmes Pita-Brot mit Olivenöl. Mehr als ausreichend, auch für uns beide. Dann versuchte sich meine Gattin an einem garnierten Hühnersouflaki mit Bratkartoffeln und Gemüse, von dem sicher fast die Hälfte übrig blieb. Ich kämpfte mit einer Portion zarten Lammes in Zitronensauce mit Reis. Einfach köstlich, aber ebenfalls zu viel. Mit Rücksicht auf das im Anschluss auf dem Programm stehende Kabarett verzichteten wir sowohl auf Alkohol als auch auf eine Nachspeise.

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Kein Höhepunkt im Simpl, dafür aber einer im Le Bol am Neuen Markt: Café au lait und Tarte au Citron

Etwas weniger Glück und viel weniger Vergnügen hatten wir beim anschließenden Kabarett im Simpl. Das Programm „Im freien Fall“ war kein Fall für mich und bei weitem das schwächste, das ich in den letzten Jahren gesehen habe. Schwamm drüber, das ist ja keine Kolumne für Kultur- oder Theaterkritik. Ausgeruht und etwas durstig begaben wir uns wieder in Richtung Silvesterpfad. Es war inzwischen 22.00 h geworden, und der Rummel war bereits ziemlich groß. Aber es war noch zu früh, um in diesem Getümmel und im Freien bis Mitternacht auszuharren. Also kamen wir etwas vom rechten Weg ab und – wieder ein ausgesprochener Glücksfall - landeten im „Le Bol“ am Neuen Markt. Bol kann vieles bedeuten, ich habe es für mich etwa mit „die Schale“ oder „die Schüssel“ übersetzt. Zufällig waren auch hier an einem größeren Tisch noch zwei Plätze frei, und es dauerte nicht lange bis sich – wie es sich in diesem Lokal eigentlich gehört - ein junges französisches Paar zu uns setzte. Nicht nur dieses sondern auch das Serviceteam sprach Französisch. Das an einen Feinkostladen mit angeschlossenem Bistro erinnernde Lokal war voll mit gutgelaunten, hungrigen und durstigen Gästen, die sich am umfangreichen Angebot an Speisen und Getränken erfreuten. Meine Gattin wollte ein Dessert und war mit einem „Café au lait“ aus „Les Boissons Chaudes“ und einer „“Tarte au Citron“ von den „Les Patisseries“ überglücklich. In Anbetracht der herannahenden Jahreswende bestellte ich einen Crémant Rosé, und einen zweiten noch hintennach. Ein auf jeden Fall höchst empfehlenswertes Lokal, mit einem überwältigenden Frühstücksangebot.

Kulinarisch war damit der Abend schon zu Ende. Wir schafften es natürlich noch rechtzeitig zum Stephansplatz und begrüßten dort - wie es sich gehört - mit der Pummerin und dem Donauwalzer das neue Jahr. Und wir schafften es auch den Silvesterpfad zurück zur Oper, wo wir um 1.00 h Früh wieder unseren Bus besteigen konnten. Und mit dem ging es dann - schon weitgehend schlafend - dem neuen Jahr und der Heimat entgegen!

Stephansplatz 1 Kärntnerstraße

Jahreswechsel 2018 in Wien: Silvesterpfad von der Oper über die Kärntnerstraße und den Neuen Markt zum

Stephansplatz und über Graben, Am Hof und die Freyung hinüber zum Rathausplatz